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Dienstag, 15. März 2011, 20:44

Es hängt an einem seidenen Faden - Redewendung Woche 11

Hallo zusammen

Es hängt an einem seidenen Faden

..ist die Redewendung für diese Woche. Ist diese in eurem Wortgebrauch? Könnt ihr uns was über die Entstehung und Bedeutung der Redewendung erzählen?

auf bald
marcuri

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Mittwoch, 16. März 2011, 07:57

Bedeutungen:
Bild für die allgegenwärtig bestehende Gefahr: sehr bedroht sein – auch wenn vordergründig eventuell alles bestens zu sein scheint, das Ende der Sache ist ungewiss
Herkunft:
Die Redewendung stammt aus einer Geschichte, die u. a. von Cicero und Horaz überliefert ist: Damokles beneidete seinen Herrn, den Tyrannen Dionys von Syrakus um seine Macht. Bei einem Festmahl durfte Damokles an der Tafel den Platz von Dionys einnehmen. Über Damokles wurde jedoch ein Schwert befestigt, das nur an einem Rosshaar hing. Der Herrscher wollte Damokles damit die ständigen Gefahren, die mit seiner Position verbunden sind, deutlich machen.
Synonyme: das Schwert des Damokles schwebt über jemandem, das Schwert des Damokles hängt über jemandem

Quelle
Signatur von »earth1« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

3

Mittwoch, 16. März 2011, 22:57

Nur daß es bei Damokles eben keine Seide war... Sehr seltsam eigentlich, diese Aussage.
Denn Seide ist nach wie vor der reißfesteste Faden, den wir kennen...

4

Donnerstag, 17. März 2011, 20:12

Ich las auch dass die Redewendung einen Zusammenhang mit den Nornen und den Schicksalsfäden hat. Bedeutung verstehe ich auch so wie sie Earth1 erläutert hat.

Eines der Gedichte/Lieder darüber, welche sich im Netz so tummeln:

Zitat

In alten Zeiten, als Aare sangen
Heilige Wasser rannen von Himmelsbergen,
Da hatte Helgi, den großherzigen,
Borghild geboren in Bralund.

Nacht in der Burg war’s, Nornen kamen,
Die dem Edeling das Alter bestimmten.
Sie gaben dem König der Kühnste zu werden,
Aller Fürsten Edelster zu dünken.

Sie schnürten scharf die Schicksalsfäden,
dass die Burgen brachen in Bralund.
Goldene Fäden fügen sie weit,
Sie mitten festigend unterm Mondessaal.

Westlich und östlich die Enden bargen sie,
in der Mitte lag des Königs Land.
Einen Faden nordwärts warf Neris Schwester,
Ewig zu halten hieß sie dies Band.

(Das erste Lied von Helgi dem Hundingstöter, Vers 1-4)
Quelle: http://www.felisluna.de/bastet_tefnut/library/nornen.html

5

Sonntag, 20. März 2011, 17:58

Unter dieser Vorraussetzung ist es natürlich seltsam diese Redewendung für eine knappe Situation zu gebrauchen, denn die Schicksalfäden sind ja nicht nur in Gefahrensituationen da.

6

Dienstag, 22. März 2011, 15:16

Wie stark ist denn ein Seidenfaden, oder ein Wollfaden oder ein Baumwollfaden?
Signatur von »Sir Thomas Marc« Nichts zu wissen ist keine Schande, nicht zu fragen schon!
Wer interpretiert, was er von anderen hört, bewegt sich lichtschnell am Kern der Worte der Anderen vorbei.
Lest ruhig zwischen den Zeilen. Auch wenn dort nichts steht...

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geli

Die Vereinigung der Welten - Esche

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7

Dienstag, 22. März 2011, 16:06

die reißlänge von entbasteten seidenfäden beträgt ca.50 km und die reißfestigkeit ca.20 - 50 Rkm (reißkilometer).
das schaffen weder baumwolle noch wolle. finde jetzt dazu nur leider keine entsprechenden daten.
Signatur von »geli« Ich bin mir meines Drachen bewußt.

8

Donnerstag, 24. März 2011, 22:32

Eben, wie ich oben schon sagte, es ist der reißfesteste Faden den wir kennen.

Warum sollte man sich also sorgen machen, wenn Dinge an einem seidenen Faden hängen?