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Samstag, 26. Februar 2011, 10:12

Die Prüfung

Ich hatte gestern ein längeres Gespräch, unter anderem kam das Thema auf die Frage, warum Menschen, bei denen klar erkennbar ist, dass sie einen Weg vor sich sehen und diesem anfangen zu folgen, irgendwo abbiegen und ihren Weg verlassen.
Der Schluß zu dem ich gekommen bin ist, dass die meisten an Kreuzungen abbiegen, wo Prüfungen auf sie warten, die sie nicht ablegen möchten/wollen/können, gar nicht mehr auf die Idee kommen, dass auf so einem Weg auch Prüfungen kommen. Diese Prüfungen sind meist unangenehm und fordern einen klaren Bezug zum gewählten/erkannten eigenen Weg und nehmen keine Rücksicht auf Befindlichkeiten oder existenzielle Probleme. Vertrauen wird gefordert, Durchhaltevermögen und Überwindung großer Hürden.

Wo sind in der heutigen Zeit überhaupt die Prüfungen geblieben? Finden sie nicht mehr statt - stellt sich niemand mehr ihren Anforderungen? Muss das Erreichen des eigenen Selbst "mit Freude und Leichtiigkeit" stattfinden?

In einer Zeit, wo Banshee-jumping und Ähnliches als Ersatz für Initiationsriten herhalten muss, frage ich nach, woher diese Einstellung kommt und wohin sie führt.

Gruß
Uschi
Signatur von »Lady Uschi« Wenn du dein eigenes Leuchten sehen kannst, bist du auch in der Lage, das wahre Wesen der Dunkelheit zu erkennen.



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Samstag, 26. Februar 2011, 11:13

Ich glaub nicht das es die Prüfungen sind die einem vom Weg abbringen.
Es ist eher der Weg selber.Dieser Weg erscheint manchmal in divusem Licht.
Er ist also nicht klar erkennbar für mich selbst.
Ja man kann den Weg schon erkennen aber man sieht trotzdem nicht genau wo man hinläuft.
Daher ist es manchmal schwer den Weg weiter zu gehen.

Liebe Grüße Traumy

3

Samstag, 26. Februar 2011, 16:02

hi zusammen,

Wo sind in der heutigen Zeit überhaupt die Prüfungen geblieben? Finden sie nicht mehr statt - stellt sich niemand mehr ihren Anforderungen? Muss das Erreichen des eigenen Selbst "mit Freude und Leichtiigkeit" stattfinden?


Och doch sie finden noch statt, doch den meisten ist es nicht bewußt das es Prüfungen sind.
Ich kann nur von meinen Erfarhungen mit jungen Leuten berichten, vielen fehlt es an Verantwortung und Selbstachtung.
Solche Prüfungen finden in der Regel bei jungen Leuten in ihren Gruppen statt, es sind Prüfungen worum es geht, wer der coolste,stärkste und mutigste ist.
Viele Menschen haben gelernt sich anzupassen und nicht an die Konsequenzen zu denken, wenn ich mich vor einen Zug werfen "weil es cool ist" dann sollte ich selber auch wissen, dass es auch schief gehen kann.
Doch wie sollen junge Menschen lernen, welche Konsequenzen ihr handeln hat, wenn sich niemand mit ihen auseinandersetzt?
Meine Beobachtungen zeigen, dass die bei älteren Menschen nicht so ausgeprägt ist, jedoch treffe ich auch viele die ihren Weg suchen, doch nicht finden.
Früher habe ich mich selber gefragt, warum brauchen einige Menschen erst denn "totalen Absturz", um zu erkennen, welchen Weg sie gehen sollen?
Wenn wir alle, mich eingeschlossen, etwas mehr Menschlichkeit zeigen würden und uns um unsere Mitmenschen bemühen würde, dann würde wir auch den Mensch als solche bewußt wahrnehmen.

In einer Zeit, wo Banshee-jumping und Ähnliches als Ersatz für Initiationsriten herhalten muss, frage ich nach, woher diese Einstellung kommt und wohin sie führt.


In einer Welt in der die Zeit schneller läuft als der Mensch, bleibt keine Raum für sich selbst. Was passiert in einer Zeit voll Hektik,Stress,Zeitmangel,Demotivation, Angst, Hoffnungslosigkeit, Sicherheitsverlust,
Verleugnung und Machtkämpfen?
Wenn ich den verlauf beobachte, dann stelle ich viele Parallelien zum Tierreich fest, nur der Stärkste überlebt. Schwache oder kranke Tiere werden getöte und gefressen.
Der Kampf ums Revier wird brutaler und erbittlicher für beide Seiten. Das System Gemeinschaft bricht zusammen oder nimmt neue Dimusionen an in Form von Skaverei. Wozu brauchen wir die menschliche oder
göttliche Seite in uns, wenn jeder nur noch für sich alleine vor sich her brökelt? Was bedeute schon Ehre,Ehlichkeit, Verantwortung und das Wort?
Wozu soll ich Opfer bringen, wenn es mir nicht gedankt wird? Einstehen für den anderen, warum denn wenn ich selber gelernt habe, für mich steht auch keiner ein?
Es sind die Erfahrungen die ich als Mensch sammel und weitergebe, doch wer möchte die haben? Vorallem wer wertschätzt das was ich tue?
Ich habe mich schon einmal selber befragt, warum ich Menschen die in der Regel viel älter sind als ich selber, sie auf ihren bewußten Weg begleiten darf?
Ich dachte immer die ältere Generation sei ein Wegweiser für mich und biete mir eine Möglichkeit der Orientierung, doch das hat sich heute gewandelt.
Ich orientiere mich nicht mehr an die anderen, sondern gehe meinen eigen Weg, jedoch biete ich für andere Menschen ein eine Form des Vorbildes.
Ich mache mich nicht selber zum Vorbild, sondern meine Mitmenschen geben mir diese Funktion.
Für mich ist es der Weg zu sich selbst und denn sollte jeder selber suchen und finden. Doch ich begleite andere gerne ein Stück des Weges, wenn sie es von mir wünschen.

elfenkind

4

Sonntag, 27. Februar 2011, 23:07

Zitat

Vertrauen wird gefordert, Durchhaltevermögen und Überwindung großer Hürden.
Exakt darin liegt das Problem denke ich. Die kulturellen und individuellen Bezugssystem die wir haben, sind geprägt von Unverbindlichkeit, von Unsicherheit, großer Existenzangst (eine sehr viele differenziertere als die frühere "Wo find ich das nächste Essen?"). Von Jeder-ist-sich-selbst-der-Nächste und Anpassungszwang.

Wo ist da Vertrauen? Nirgends. Wer in einer Welt lebt, die keine Sicherheiten bietet, außer denen die er sich selbst erkämpft und in seinen Lebensrahmen integriert hat, hat nicht leicht das Vertrauen, sich auf Prüfungen einzulassen, die ihm das, was er "hat" zu entreißen drohen.

Ein Mensch in früheren Tagen hatte viele Sicherheiten - den Glauben, die Gemeinschaft, die Familie... Er ist mit einer bestimmten Kultur aufgewachsen, und hat den größten Teil seines Lebens seinen Beruf gekannt. Wenn sich für ihn seine persönliche Welt auflöst, steckt er es leicht weg - auch wenn er nicht mehr funktioniert, die Welt funktioniert noch.

Aber wenn die Welt vollständig individualisiert ist, Sicherheit nur durch Anpassung und brutal verteidigten Status Quo entstehen kann, durch Besitz... Dann hört das ganze Universum auf zu funktionieren, wenn man selbst nicht mehr funktioniert.

Die Prüfung ist deswegen heute um ein 100faches schwieriger, und das geforderte Vertrauen 100mal teurer.

5

Montag, 28. Februar 2011, 09:19

Sicherheit ist spannender Bereich zu diesem Thema.
Aus meiner Erfahrung ist es so, dass mir jede abgelegte/abgeforderte Prüfung Sicherheit gegeben hat. Eine Sicherheit, die mit Besitz und Image nicht zu ersetzen ist, weil sie mir zur Verfügung steht, wenn es eng wird.

Das Vertrauen, das ich benötige, ist das in mich selbst und in meine Wurzel bzw. meinen "Glauben".

Die Welt scheint nur individualisiert zu sein, die Uniformen sind allgegenwärtig.
Signatur von »Lady Uschi« Wenn du dein eigenes Leuchten sehen kannst, bist du auch in der Lage, das wahre Wesen der Dunkelheit zu erkennen.



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6

Sonntag, 3. November 2013, 07:10

Ich empfinde dass heute gleichzeitig zuwenig und zuviel Sicherheit angeboten wird.
Das zuwenig habt ihr oben angeführt, ich möchte jetzt das zuviel ein wenig beleuchten.


Der Problempunkt findet sich im Selbstverständnis des sogenannten Sozialstaates.

Früher war klar erkennbar dass es auf Familie und Freunde ankommt und jede Tat in diesem Umfeld ihre Konsequenzen hat.

Konsequenzen die schlussendlich auch das soziale Sicherheitsnetz jedes einzelnen betrafen.

Somit war auch klar dass man füreinander da war und sich gegenseitig half.
Gibt's reduziert noch in ländlichen Gemeinschaften.

Der Sozialstaat schuf nun ein scheinbares Netz von Sicherheiten dass aber meist zu wenig zum leben und zuviel zum sterben bringt.
Ausser für ausgebuffte Profis die damit das ganze herrlich missbrauchen.

Andererseits schuf es die Vorstellung keine Pflichten mehr für andere übernehmen zu müssen da dafür ja der Staat sorgt.
Die Herzen begannen sich immer mehr zu verhärten.

Es führte auch dazu das jeder egal wie viel er für andere da war, welches Leben er führte das gleich Maß an Sicherheit in Anspruch nehmen durfte.

Damit meine ich jetzt nicht dassSozialstaat an sich eine schlechte Sache ist, es kommt bloss auf das wie an.
Signatur von »Ywenor« Wer den Weg der Liebe geht, der findet heim !

7

Sonntag, 3. November 2013, 18:01

Hier einen Sozialstaat in die Energie des sich oder durch das Leben geprüft werden einflechten,
ist eine Frage, die Verantwortungsdelegation ins System hinein zaubert
Signatur von »Sir Thomas Marc« Nichts zu wissen ist keine Schande, nicht zu fragen schon!
Wer interpretiert, was er von anderen hört, bewegt sich lichtschnell am Kern der Worte der Anderen vorbei.
Lest ruhig zwischen den Zeilen. Auch wenn dort nichts steht...

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