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Mittwoch, 11. Februar 2015, 15:37

Selbstjustiz

Im Moment kommen ziemlich viele
amerikanische Filme auf den Markt,
in denen Menschen Selbstjustiz üben.
Im den Filmen kommt die Nachricht rüber: Natürlich zu Recht
In einem Film hat doch glatt eine russiche Meute (was für ein Zufall)
den Hund eines ausgestiegenen Killers getötet.
Der dann natürlich Rache übt. Viel Geballere und viele Tote.

Beim ersten Film den ich sah, ging es um Hilfe
einer Person zum Ausstieg aus der Prostitution.
Also Menschen-Hilfe.

Das mit dem Hund kann ich zwar nachvollziehen,
und das können wahrscheinlich einige,
aber ist das dann legitim, wie es der Film
darstellt?
Baller alles ab, was Dir nicht passt kommt wohl als nächstes.
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

2

Mittwoch, 11. Februar 2015, 23:17

Das ist ein überraschend vielschichtiges Thema.

Weil bei kurzer Recherche stelle ich fest: Nee, das ist nicht neu.
Angefangen bei den Charles Bronson-Filmen ("Ein Mann sieht Rot") über Kill Bill, Der Graf von Monte Christo, Michael Kohlhaas, Spiel mir das Lied vom Tod,..

Rache und Selbstjustiz gibt es in Film und Literatur

Einen sehr guten Text aus dem Filmlexikon der Uni Kiel gemopst:

Zitat

Selbstjustiz im Film

auch: Vigilantenfilme; engl.: vigilante movies

Vor allem im amerikanischen Genrekino hat sich spätestens mit Michael Winners Death Wish (Ein Mann sieht rot, 1974) ein Erzählmuster etabliert, das vom ‚Versagen‘ der staatlichen Exekutive erzählt, das ein Bedürfnis des vom Verbrechen heimgesuchten Bürgers begründen soll, sein Recht in die eigene Hand zu nehmen. Das kann sich in einer einzelnen zivilen Rächerfigur äußern (oft: Charles Bronson), in die Gründung einer Bürgerwehr münden (z.B. in Vigilante Force / Streetfighters, 1982, William Lustig) oder Ordnungshüter über die Stränge schlagen lassen (etwa Clint Eastwood in Magnum Force / Calahan, 1973). Zum Feindbild werden dabei Straßenräuber, Drogendealer, Sexgangster, aber auch organisierte Verbrecherringe und korrupte Institutionen. Die Selbstjustizfilme erleben stets unter einer reaktionären Regierung ihre Blüte und affirmieren deren Paranoia-Propaganda, so unter Nixon in den 1970ern, unter Reagan in den 1980ern und unter Bush jr. in der unmittelbaren Gegenwart (aktuelles Beispiel: Sin, 2002, mit Ving Rhames und Gary Oldman). In der Kritik gelten Selbstjustizfilme ihrerseits als bedenkliches und reaktionäres Phänomen.


Quelle: http://filmlexikon.uni-kiel.de/

Deutlich erkennbar, obiger Text ist von 2012 - nimmt in der Gegenwart Bezug zu Bush jr.

Warum reaktionär?
Duden definiert das Wort so:
- an nicht mehr zeitgemäßen [politischen] Verhältnissen festhaltend
- Synonym: am Bestehenden/Hergebrachten festhaltend, den Fortschritt blockierend/verhindernd, fortschrittsfeindlich, konservativ, rechts, rückschrittlich, rückständig, rückwärtsgerichtet, rückwärtsgewandt, unzeitgemäß; (abwertend) antiquiert, tiefschwarz; (bildungssprachlich) illiberal
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


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3

Sonntag, 15. Februar 2015, 12:52

Dazu fällt mir ein sehr bekanntes deutsches Echt-Beispiel ein:

Der Fall Marianne Bachmeier,
die den Mörder ihrer Tochter am 6. März 1981 im Gerichtssaal erschoß.
Diesen Schritt konnte ich verstehen,
ob er richtig war oder nicht, will ich garnicht beurteilen.
Glücklich oder heil wurde sie dadurch auch nicht.
Sie war danach schwer suizidgefährdet und wurde auch nur 46 Jahre alt.

Mein damaliger Religionslehrer hat mal gesagt:
Ich wäre sofort für die Ermordung des Mörders,
wenn das Opfer dadurch wieder lebendig würde.

In den Filmen sind die Jäger meist sehr
skrupellos dargestellt.
Ihre Taten scheinen sie nicht zu
verfolgen und das Leben geht danach weiter,
als wäre nichts gewesen.
Im Gegenteil, es wird als ehrvoll,
gerecht und einzige Möglichkeit
hochgehoben.

...bedenklich
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."