Ja. Integration in dem Sinn, dass alle Flüchtlinge hier nur unsere Regeln annehmen müssen, kann nicht funktionieren. Das Gegenteil zeigt der Umgang Frankreichs mit "seinen Ausländern" aus dem ehemaligen Kolonialreich (die natürlich das Recht haben, im "ehemaligen Mutterland" zu leben): Die haben genau solche Lebensräume geschaffen, in denen diese Menschen in hohem Maße für sich leben können, auch in den Städten, ohne dass damit gleich Ghettos entstanden sind. Einige kritisieren zwar, dass sich die französische Polizei nicht in solche Stadtviertel reintraut, aber auf Nachfrage kommt raus, dass sie das gar nicht müssen. Und das in Frankreich, dem Land mit dem ausgeprägten Sicherheitsdenken in Europa. Wenn wir überall in Europa lernen, dass es in Ordnung ist, nicht alles kontrollieren zu wollen, werden wir nicht nur mit dieser Völkerwanderung gewaltfrei fertig, sondern verhindern auch apokalyptische Prognosen wie zum Beispiel Chips in Menschen zur Kontrolle u. s. w..
Derzeit gehen unsere Behörden noch davon aus, dass sich alles uns anpassen muss. Diese Art Integrationshelfer ist aber von mir nicht gemeint. Ich ziehe meinen Hut vor Menschen, die den Flüchtlingen unser Denken erklären, ohne zu sagen "Du musst...". Solche Menschen meinte ich mit Integrationshelfern, die sollen das Recht haben, dies als Beruf auszuüben und davon leben zu können. Dann könnten sich informierte Flüchtlinge selbst entscheiden, in welchem Land es ihnen am besten gelingt, in Frieden mit ihrer und unserer Kultur, meinetwegen auch parallel neben unserer Kultur, zu leben. Ich gehe ja jetzt auch ab und zu chinesisch oder italienisch Essen, obwohl ich davon ausgehen kann, dass sich sehr viele dieser Restaurants auch heute noch entscheiden, Schutzgelder zu zahlen. Also geht das Akzeptieren einer "anderen Ordnung", selbst "unter dem Marshal-Stern". Aber von solchen Helfern zur Selbsthilfe gibt es viel zu wenige, das wird kaum gefördert.
Und damit lassen wir die Flüchtlinge gegen unsere Mauern im Denken und in der Abschottung unsererseits laufen und wundern uns, dass einige dagegen revoltieren und kriminell werden. Und das wird natürlich immer mehr, weil immer mehr kommen. Heute erzählten mir gleich zwei der hiesigen Inspektionsleiter, sie befürchten immer mehr Gewalt sogar innerhalb der Unterkünfte, da sich dort langsam Frust ausbreitet, weil wir eben nicht das gelobt Land sind (zumindest noch nicht) UND weil sie aus verschiedenen Kulturen in den engen Unterkünften aufeinandersitzen. Aber selbst der Schritt, sie nach Herkunft zu trennen und damit Freiräume für ihre gewohnten Abläufe zu geben, wird politisch-behördlich mit Hinweis auf eine angebliche Ghettobildung verhindert.
Jetzt eine ernsthafte Frage: Hilft gemeinsames Meditieren zu diesem Thema, um gemeinsam hier mehr Schwingungen freizusetzen, die sich in Handlungsenergie bei Entscheidungsträgern umsetzt? Z. B. eine Tages- und Uhrzeit, an der sich jeder der daran Interesse hat, egal wo er ist, einklinken kann? Wer mag kann ja mit einer beispielhaften Einleitung, zuvor zur Verfügung gestellt, anfangen, jeder denkt dann selbstständig für eine Zeit lang diese oder ähnliche Gedanken weiter (Hauptsache mit dem gleichen Kern Mut zur Offenheit).