Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Ddraig goch y Ynys Avalach - Lerninsel. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Freitag, 31. Dezember 2010, 13:59

Arbeitskreis Altes Handwerk

Altes Handwerk

Alte und neue Verfahren, Planung und Errichtung historischer Bauten
Abteilungen:
- Historische Materialien und Verfahren
- Historische Bauten (Planung und Errichtung)
- Schmiede

2

Mittwoch, 12. Januar 2011, 19:19

Im Bereich "historische Verfahren und Materialien" haben wir im vergangenen Jahr mit Kasein-Wandfarbe experimentiert, diese selbst hergestellt, verschiedene Variationen ausprobiert und diese beim Renovieren der Werkstatt, eines Lagerkellers und des großen Seminarraumes auch verwendet.

Der zweite interessante Werkstoff ist Lehm, der sich reichlich auf unserem Grundstück befindet und schon nach wenigen Spatenstichen frei zur Verfügung steht.
Hier haben wir beim Bau einer kleinen Schwitzhütte schon Erfahrung mit der baulichen Verwendung eines Gemisches aus Stroh und Lehm gewonnen.

Fachwerkbau ist ein weiteres Thema. Einige der nachträglich eingebauten Zwischenwände im Vereinsheim sind aus einer Balken-Fachkonstruktion errichtet worden. Mangels Erfahrung und passender Werk-Einrichtung sind die Balkenverbindungen allerdings modern hergestellt worden.
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



3

Samstag, 22. Juni 2013, 16:24

Mit Lehm haben wir immer weitere Erfahrungen gesammelt und sind von dem Werkstoff ganz begeistert. Seine Klimaregulierenden Eigenschaften zu nutzen können wir jedem Innenausstatter und Wohnungrenovierer nur empfehlen, ebenso seine angenehme und geradezu spielerische Verarbeitungsweise.
Anfragen zum Werkstoff, Bezugsquelle in unserem Bereich, Verarbeitungstipps, gibt die AK-Leitung auf Anfrage gerne weiter.

Birgit
AK Leitung
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



4

Samstag, 10. Januar 2015, 10:49

Lehmdecke

Unsere aktuelle Arbeit ist das Verputzen der Decke unserer Schwitzhöhle mit Lehm.

Nach knapp drei Jahren Verwendung ist unsere erste Lehmdeckenschicht an den Stoßkanten der Platten von der Decke geplatzt. Die starken Temperaturunterschiede haben zu viel Bewegung geführt, den der Feinputz nicht mitgemacht hat.
Inzwischen haben wir über das Verarbeiten von Lehmputz viel gelernt und diesmal den Putz stabiler aufgebaut.

Nach Entfernung des kompletten alten Putzes kam als Erstes eine neue Grundierung an die Decke. Sie besteht im Wesentlichen aus Kleister und sehr feinem Quarzsand. Dies bildet eine unebene Oberfläche an der der Lehmputz sich festklammern kann.
Lehmputz verbindet sich im Gegensatz zu den üblichen Wandputzen nicht chemisch mit der Wand, sondern nur mechanisch. Je unebener der Untergrund, desto besser also die Haftung.
Unser verwendeter Lehm ist der Trockenlehm, Oberputz fein mit Flachsfasern von Claytec. Nach Trocknung der Grundierung ist er ca. 0,5 cm dick mit Traufel und kleiner Kelle auf die Decke aufgetragen worden.
Üblicher Putzträger für Lehm ist Schilf, aufgrund der besonderen Nutzung der Schwitzhöhle haben wir uns statt dessen entschieden Putzgewebe aus Glasfaser zu verwenden. In handliche Stücke geschnitten (ansonsten ist der nicht unter Kontrolle zu bekommen) wird diese Matte von unten an die fertige Lehmschicht gedrückt. Eine Hand mehr ist dabei hilfreich ;-)
Ist die Matte positioniert, wird sie mit dem Handrücken in den Lehm eingerieben, bis sie überall im Lehm sitzt. Das sieht dann so aus:

Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



5

Samstag, 10. Januar 2015, 10:55

Da wir die Glaserfasermatten handhabbar klein geschnitten haben, ist beim Anbringen darauf zu achten, dass die einzelnen Stücke sich an der Decke überlappen, denn sie sollten ja miteinander verbunden die Decke stabilisieren.
An den Stoßkanten der darunter befindlichen Deckenplatten sollte die Putzmatte durchgängig sein, denn gerade hier finden ja die Dehnungsbewegungen statt.

So sieht die Decke mit der fertigen ersten Schicht aus (unsere Arbeitsschritte sind anhand der unterschiedlichen Trocknungsphasen erkennbar)

Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



6

Samstag, 10. Januar 2015, 11:00

Nach frühestens 2 Stunden kann dann die zweite Lehmputzschicht aufgetragen werden. Die Zeitangabe ist ein bischen schwierig, weil sie natürlich sehr davon abhängt wie Raumklima und Temperatur für eine Trocknung der ersten Schicht sorgen.
Wir haben am nächsten Tag mit der Deckschicht angefangen. Der Putz wird hier glatt an der Decke angebracht und nach einer kurzen Antrocknungszeit (bei uns ca. 2-3 Stunden) mit dem Schwammbrett vorsichtig glatt gerieben.
Das Schwammbrett sollte nur leicht feucht und der Andruck sehr achtsam sein, um den Lehm nicht direkt wieder von der Decke zu schrubben.

Hier das erste Stück Deckputz, der Unterschied der beiden Schichten ist gut erkennbar.

Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



7

Samstag, 10. Januar 2015, 11:09

Lehm hat mehrere Vorteile. Der meines Erachtens Schönste ist sein problemlose Wiederverwendbarkeit. Alter Lehmputz, heruntergefallene Brocken bei der Putzarbeit - alles kann noch einmal verwendet werden.

Die Voraussetzung dafür ist sauberes Arbeiten. Sauber in dem Sinne, dass zwar überall lustig Lehm herumklecksen kann, doch der Boden vorher gut geputzt sein sollte, damit man wirklich alles zusammenkehren und wieder verwenden kann, ohne Beimischung von anderen Dingen die nicht in den Lehm gehören.
Von uns ausprobiert und für gut befunden:
Der komplette alte Deckenputz in Bröckchen und Platten, mit daranhängender alter Grundierung (also Quarzsand), alle Bröckchen und Krümel zusammengekehrt und in eine Mörtelwanne zum einschlämmen mit Wasser gegeben. Diese Suppe wird einen Tag lang immer mal wieder mit der Putzrührschaufel durchgemengt, das überschüssige Wasser schließlich abgegossen (kann man zum Anrühren von Trockenputz gleich mitverwenden).
Dann nochmal mit dem Rührquirl - oder so man ihn hat mit dem Zwangsmischer bearbeiten und schon hat man fertigen Lehmputz. Mit einer kräftigen Beimischung von separat erhältlichen Hanf- oder Strohhäckseln hat man gleich einen Super-Unterputz.
Ich werde unsere Wanne für die Abschlussschicht des Lehmbodens verwenden.

Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



8

Samstag, 10. Januar 2015, 15:52

Decke und Boden sind nun fertig.
Der Restlehm aus der Mörtelwanne hat sich hervorragend verarbeiten lassen.
Ein halber Eimer Strohhäcksel wurde noch zugesetzt, um mehr Stabilität zu erhalten.
In einigen Wochen, nach der vollständigen Trocknung wird in den Boden dann noch unsere selbst gemachte Holzsalbe halbflüssig eingearbeitet, um eine glänzende und feuchtigkeitsabweisende Oberfläche zu erhalten.

Fertige Abschlusschicht:



Blick durch die Eingangstür:

Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



9

Sonntag, 11. Januar 2015, 09:21

Sieht toll aus. Super !

Ist die Holzsalbe nicht teilweise aus Bienenwachs?
Das schmilzt doch und wird heiß, oder?
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

10

Sonntag, 11. Januar 2015, 09:44

Ja, das Bienenwachs wird flüssig, richtig. Deshalb werde ich es erst an einer Ecke ausprobieren und gucken, wie es sich verhält, wenn es tief in den Boden eingerieben ist. Das erste Beheizen mache ich dann ohne Menschen in der Höhle. Dabei sollen die flüchtigen Bestandteile verdunsten und nur die festen übrig bleiben.
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



11

Montag, 6. Juni 2016, 10:45

Inzwischen haben wir begonnen auch im Haus selbst Lehmputz an die Wände zu bringen. Dabei experimentieren wir weiter mit den verschiedenen Möglichkeiten. Beim letzten Wandstück wurde abschließend mit Druck und einem speziellen Stein der Lehm einpoliert, um eine geschlossene, abriebfeste Oberfläche zu erzeugen, was auch hervorragend funktioniert hat, allerdings auch viel Muskelschmalz und Zeit benötigte.
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



Ähnliche Themen