Eiche

Kurzbeschreibung: Die Eiche gilt in Deutschland als der König der Bäume, was auch durch das langlebige, stabile Holz gerechtfertigt ist.
Die Eicheln, die im Herbst heranreifen, schmecken zwar bitter – doch durch ausgiebiges Wässern kann man die Bitterstoffe entfernen und die getrockneten Früchte zu Mehl verarbeiten.
Auch als Kaffeeersatz eignen sich die Eicheln, wenn man sie röstet und mahlt.
Die Rinde der Eiche wirkt stark zusammenziehend, was sie zu einem wertvollen Heilmittel bei Blutungen und Entzündungen macht. Sie wird vor allem äusserlich als Bad oder Umschlag angewendet.

Die Blüte der Eiche wird als Bachblüte Oak eingesetzt.

Steckbrief:

Synonym: Stieleiche, Sommereiche, Deutsche Eiche, Traubeneiche, Wintereiche, Eke, Eik, Ferkeleiche, Masteiche, Oachen, Eck(e) (niederdeutsch), Eck(en)boom (niederdeutsch), Eckelboom (Ostfriesland), Ach'n (Bayern), Ache (Schweiz)

Pflanzenfamilie: Buchengewächs
Vorkommen: gemäßigte Zonen, Nordamerika, Europa, Asien
Inhaltsstoffe: Gerbstoff, Gerbsäure, Tannine, Bitterstoff, Gallussäure, Quercin, Quercetin

Heilwirkung: adstringierend, antibakteriell, blutstillend, entzündungshemmend
Ekzeme, schlecht heilende Wunden, Durchfall
Halsschmerzen, Mundschleimhautentzündungen, Durchfall, Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre, Darmschleimhautentzündungen, Hämorrhoiden, Blutzucker senkend, Diabetes (leichte), Blasenentzündungen, Augenlidentzündungen, Ekzeme, Fußschweiß, Fußpilz, Frostbeulen, Krampfadern, Brandwunden (leichte), Furunkel, Zahnfleischbluten, Druckgeschwüre (Dekubitus), Schnittwunden

Blütezeit: April – Mai
Verwendete Pflanzenteile: Rinde, Eicheln
Sammelzeit: Eicheln: September/Oktober

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Pflanzportrait:
Die Eiche, die bevorzugt in Mischwäldern wächst, wird bis zu 40 Meter hoch und kann im Schnitt 800 bis 1.000 Jahre alt werden. Auch Exemplare bis zu 1.500 Jahren sind bekannt. Die Rinde des Stamms, der einen Durchmesser von bis zu drei Metern erreichen kann sowie die Äste, sind in jungen Jahren glatt und werden später rissig und rauh. Die ledrigen, buchtig gelappten Blätter fallen im Winder ab und treiben im Frühjahr neu aus. Aus den gelbgrünen, unauffälligen Blüten, die in Rispen herabhängen, bilden sich bis zum Herbst nussartige Eicheln, die in einem halbrunden "Hütchen" sitzen.

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Brauchtum

Schon im Altertum besaßen Eichen bei den verschiedenen Völkern in ihrem Verbreitungsgebiet eine große Symbolkraft und auch eine ähnliche Symbolik.

Möglicherweise kam das daher, dass ein Eichenwald, in seiner damaligen Funktion als Nährwald, alles für die Existenz der Menschen Nötige bereithielt – Nahrung für Mensch und Tier sowie Feuer- und Bauholz. Dass sie zum Zeichen der Ewigkeit wurde verdankt die Eiche wohl der Tatsache, dass ein Eichenleben etwa 30 Menschengenerationen umfasste. Häufig wurde sie mit blitztragenden Göttern oder Götterfürsten in Verbindung gebracht.

Bei den alten Griechen galt die Eiche als Baum des Zeus. In der antiken Stadt Dodona in Epirus befand sich das Eichenorakel, wo drei weißgekleidete Frauen aus dem Rauschen der Blätter der heiligen Eichen die Stimme des Göttervaters vernahmen. Die ebenfalls der griechischen Mythologie entstammenden Waldnymphen haben ihren Namen, Dryaden, von dem griechischen Wort drys für Eiche.
Zeus entspricht in der römischen Götterwelt Jupiter. Er ist ebenfalls Göttervater und Blitzgottheit. Auch sein Baum ist die Eiche. Zusammen mit der Palme galten Eichen im alten Rom als Sinnbild des „goldenen Zeitalters“.

Bei den Kelten war die Eiche ebenfalls der Baum des Himmelsherrschers und Wettergottes Taranis. Durch den römischen Geschichtsschreiber Plinius d. Ä. (23/24 - 79 n.Chr.) ist überliefert worden, dass die Kelten ohne Eichenlaub gar keine kultischen Handlungen vollzogen. Die sakrale Bedeutung der Eichen für die Kelten ist auch daran zu erkennen, dass das keltische Wort Druide, für Priester, von duir, was Eiche bedeutet, abgeleitet ist. Auch die Wörter Türe und Tor haben ihren Ursprung im keltischen duir. Wer widerrechtlich einen Eichhain fällte, der war dem Tode geweiht.

Die Iren ordneten die Eiche mit Dagda ebenfalls einem Wettergott zu und den Slawen war sie dem Perun oder Perkun geweiht, dessen Name vom indoeuropäischen Wort für Eiche herrührt.

In der nordischen Mythologie ist die Eiche dem Donner- und Kriegsgott Thor geweiht. Bei den Germanenstämmen Mitteleuropas wurde er Donar genannt. Der Legende nach fährt dieser mit einem Ziegenkarren über den Himmel, wodurch der Donner entsteht und schickt Blitze zur Erde. Nach ihm ist der Donnerstag benannt, der im Schwedischen entsprechend torsdag heißt.
Die Eiche vereinte beide Geschlechteraspekte in sich. Den männlichen in der Symbolik von Kraft, Ruhm und Stolz im Donnergott und den weiblichen in der indogermanische Urmutter Ana, die Mensch und Tier mit ihren Eicheln nährt.
Der Legende nach wurde der erste Mensch aus einer Eiche geboren. Die Germanen verehrten ihre Götter im Wald, der ursprünglich 90 Prozent ihres Siedlungsgebietes bedeckte. Es gab heilige Eichenhaine, in denen den Göttern geopfert wurde. Diese Haine durften von Unbefugten nicht betreten werden. Auch das Fällen von Bäumen, das Abknicken von Zweigen, sowie das Töten von Tieren war streng verboten. Bei Zuwiderhaltung musste mit der Todesstrafe gerechnet werden. An die Bäume dieser Haine hing der siegreiche Krieger seine Schlachttrophäen und wurde von den Priestern mit Eichenlaub bekränzt.

Im Jahre 719 beauftragte Papst Gregor Bonifatius, der später als der „Apostel der Deutschen“ bekannt wurde, mit der Christianisierung der heidnischen Germanenstämme.
723 ließ dieser das wahrscheinlich bedeutendste Baumheiligtum, die Donareiche beim hessischen Geismar, fällen. In den folgenden Jahren wurden im ganzen Land zahlreiche weitere Baumheiligtümer zerstört. Vom weiteren Schicksal des Bonifatius gibt es verschiedene Versionen. Am wahrscheinlichsten ist, dass er im Jahre 764 bei dem Versuch auch die Friesen zu bekehren erschlagen wurde. Trotz des neuen Glaubens brachte die Landbevölkerung den Bäumen noch weiterhin Ehrfurcht entgegen. Ein Regensburger Mönch schrieb noch im 11. Jahrhundert: „Es gibt Bauern, die es für einen Frevel halten, in einem Wald Bäume zu fällen, unter denen einst die Heidenpriester geweissagt haben.“.
Nach der Christianisierung diente die Eiche der katholischen Kirche als Allegorie für Jesus Christus und die Jungfrau Maria.

Im Laufe der Zeit haben sich regional unterschiedliche Bräuche rund um die Eiche entwickelt. So wurde zum Beispiel in Westfalen zur Wintersonnenwende, bzw. nach der Christianisierung zu Weihnachten, ein Eichenklotz verbrannt um das Haus vor Feuer zu bewahren und für die Fruchtbarkeit der Felder.
In Schleswig hing man ein Stück Rinde einer vom Blitz getroffenen Eiche auf, um Bienenvölker daran zu hindern abzuwandern, denn der Honig war in früherer Zeit ein wichtiges Wirtschaftsgut.
Aus Mittelfranken ist der Brauch überliefert, drei Eichenpfähle in den Garten zu schlagen. Soweit der Schall zu hören war, so glaubte man, seien Hühner und Gänse vor dem Fuchs sicher.

Magische Eigenschaft: Schutz, Gesundheit, Geld, Heilung, Potenz, Fruchtbarkeit, Glück

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Anwendung: Heilpflanze/ Magisch genutzt / zum Räuchern

Volksmedizinische Verwendung:
Die Rinde der dünnen Äste und Zweige der Eiche können als Tee oder Tinktur verwendet werden. Äußerlich wirken Umschläge, Bäder oder Waschungen mit Eichenrinden-Tee gegen schlecht heilende Wunden und Geschwüre. Krampfadern oder Hämorrhoiden schrumpfen durch Behandlung mit Eichenrinde.
Außerdem kann sie äußerlich gegen Ekzeme angewendet werden und bei Fußpilz helfen.

Innerlich kann Eichenrindentee bei Durchfall, Darmentzündung, Magen- und Darmgeschwüren, Formen von Diabetes, die mit Entzündungen der Verdauungsorgane einhergehen, helfen. In Absprache mit dem behandelten Arzt kann man den Tee auch bei leichten inneren Blutungen anwenden. Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum gurgelt man mehrmals täglich mit lauwarmen Eichenrindentee.

Für den Tee ein Gramm (1 Teelöffel) zerkleinerte und getrocknete Eichenrinde mit 150 Milliliter kaltem Wasser vermischen, kurz aufkochen lassen und nach wenigen Minuten abseihen. Trinkt man dreimal täglich eine Tasse frischen Tee, hilft dies gegen Durchfall. Die Anwendung sollte nicht länger als über drei bis vier Tage erfolgen.

Bei Verwendung der Eichenrinde als Spül- und Gurgellösung und für Umschläge nimmt man zirka 10 Gramm und mischt dies in kaltes Wasser. Nach einer Kochzeit von 15 bis 20 Minuten abseihen, abkühlen lassen. Dies kann man dann täglich für die oben genannten Zwecke benutzen. Die Lösung muss allerdings täglich zubereitet werden. Die Anwendung sollte nicht länger als zwei bis drei Wochen erfolgen.

Für ein Bad aus Eichenrinde nimmt man 500 Gramm und setzt diese mit vier bis fünf Liter kaltem Wasser an und lässt die Mischung rund 15 bis 20 Minuten lang ziehen. Anschließend abseihen, abkühlen lassen und dem Vollbad hinzu fügen. Die Badetemperatur sollte Körperwärme (32 bis 37 Grad) haben. Anschließend nicht mehr abseifen. Die Anwendungsdauer sollte zwei bis drei Wochen nicht überschreiten - ein Eichenrindenbad aus der frisch zubereiteten Mischung kann man anfangs täglich machen, dann zwei bis drei Mal pro Woche.

Kulinarisches:
Vor allem im Krieg war der Eichelkaffee bekannt.
Die Eicheln werden geschält und die Kerne geröstet. Dies geschieht entweder im Backofen oder auch in der Pfanne. Sobald sie braun sind, lässt man sie abkühlen. Anschließend mit einer Handmühle mahlen. Das Mehl wird wie Kaffee mit Wasser überbrüht. Pro Tasse Wasser nimmt man einen Teelöffel Eichelmehl.
Da Eichelkaffee eine stopfende Wirkung hat, vermischt man ihn am besten mit Zichorien- oder Roggenkaffee und fügt eine Prise Zimt oder Kardamom zur Geschmacksverbesserung zu.

Zum Räuchern:
werden die Blätter oder die Rinde der Eiche verwendet. Ob Blatt oder Rinde, eine Räucherung füllt nach Feinstofflicher Reinigung Raum oder Ort mit der Information des Männlichen auf.
Der erdende kräftige Geruch von Eiche mischt sich gut mit duftenden Harzen wie Kiefer, Fichte (Burgunderharz) oder Lärche. Mischen Sie die Blätter und die Rinde je nach gewünschter Räucherinformation mit Harzen und anderem Räucherwerk.

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Besondere Hinweise: Insbesondere unreife Eicheln, sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe giftig und können zu Durchfall, Erbrechen oder Magenschleimhautreizung führen.

Vorsicht ist auch bei der innerlichen und der äußerlichen Verwendung geboten. Da die dauerhafte Einnahme von Eichenrinde bei höheren Dosen zu einer Schädigung von Leber und Niere führen kann, sollte die innerliche Anwendung nicht über drei bis vier Tage erfolgen, bei der äußerlichen ist eine Begrenzung auf zwei bis drei Wochen angeraten.

Tinktur:
Eichenrinde im Frühjahr gesammelt und eine Tinktur hergestellt.

Getrocknete Eichenrinde in ein Schraubglas und Alkohol dazu. Wahlweise Korn oder Wodka mehrere Wochen stehen lassen.
Ich persönlich gieße die Droge eher nicht ab, sondern nur soviel wie ich brauche. Also ca. 50ml. um dann damit zu arbeiten.
Tinkturen können innerlich oder auch äußerlich angewandt werden.
Sollte die Tinktur auf der Haut angewandt werden, (sagt auch schon das Wort "äußerlich") dann die Haut eincremen, da sie sonst sehr austrocknet. Man kann also die Tinktur auch in Creme und Salben einarbeiten.

Tee (innerlich und äußerlich):
Um noch mal auf die Eiche (den Baum) zurück zukommen,

Zweige abschneiden, die nicht dicker sind als ein kleiner Finger
Eichenrinde abschälen, (von dem Zweig) über Nacht die Rinde im Wasser ertränken, und am nächsten Tag 5min. aufkochen lassen. Hilft bei Durchfall also Magen- und Darmprobleme, da Eichenrindentee zusammenziehend ist.

Diesen Tee kann man auch äußerlich anwenden. Umschläge oder Sitzbäder. bei Ekzeme, nässende Wunden (obwohl da wäre ich ein wenig vorsichtig) Neurodermitis, hinterher allerdings gut eincremen. Schweißfüsse, schwitzende Hände z.b.

Die Rinde die man nicht braucht, einfach trocknen. man sollte dann die Rinde sammeln, wenn man mitbekommt das nicht alles mehr in Eis erstart ist.

Eigene Erfahrungen:
Besonders erfolgreich haben wir geraspelte Eichenrinde schon zum
Entlasten nach schweren Sonnenbrand mit Hitzschlag,
Fieber und Schüttelfrost eingesetzt.
*Es wurde parallel ein Arzt hinzugezogen!