Wie der Affe auf dem Schleifstein sitzen

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- Wenn jemand sich an seinem Platz sichtlich extrem unwohl fühlt und dann auch noch seltsam oder gar dumm anstellt, dann sitzt er wie der Affe auf dem Schleifstein.

Das ist verständlich, denn ich denke, ein Affe würde auf dem rotierenden Schleifstein echt keine gute Figur machen, schon gar nicht, wenn er versucht zu sitzen.

Vielleicht hat es ja mal einer ausprobiert... Oder es ist einfach ein geflügeltes Wort, das am Stammtisch entstanden ist und sich verbreitet hat. Schließlich ist es ein sehr bildlicher Ausdruck.
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- Wenn jemand wie der Affe auf dem Schleifstein sitzt, sitzt er äußerst unbequem, was man ihm unter Umständen auch ansieht, weil er ein belämmertes Gesicht macht.
Fahrende Händler, Musiker und Scherenschleifer haben ihre Waren im Mittelalter auf großen Märkten angeboten und mussten sich besondere Attraktionen überlegen, um sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können, indem sie die Aufmerksamkeit der potentiellen Käufer auf sich zogen. Eine solche Attraktion waren häufig kleine Affen, mit deren Hilfe der Umsatz gesteigert werden sollte. Bei einem Scherenschleifer saßen die kleinen Affen dann auf einem Schleifstein, was nicht besonders bequem zu sein schien, weshalb sie meist merkwürdige Sitzpostionen einnahmen und belämmerte Gesichter zogen: Sie saßen alle wie ein Affe auf dem Schleifstein.
Quelle: Herzog-Johann-Gymnasium

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