Wie ein pompejisches Wandgemälde belegt war der Rettich schon in der Antike bekannt; sein Anbau ist seit dem 2. Jahrhundert v.Ch. nachgewiesen.
Dem Orakel zu Delphi wird folgender Spruch nachgesagt: "Radieschen ist sein Gewicht in Blei wert, Rettich in Silber, aber Meerrettich in Gold."

Der Meerrettich scheint zuerst als Heilpflanze und dann erst als Gewürz verwendet worden sein. Schließlich enthält der Meerrettich doppelt soviel Vitamin C als die Zitrone, die Vitamine B1, B2 und B6, ätherische Öle und wertvolle Mineralstoffe; wie Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Am Interessantesten sind vielleicht die Antibiotischen Substanzen Senfölglykoside Sinigrin und Gluconasturtiin, Allicin, Flavone.

Bauernsenf, Fleischkraut, Kren, Mark, Pferderadies, Pfefferwurzel oder Rachenputzer wie er Radi auch im Volksmund genannt wird, regt den Kreislauf an, aktiviert den Stoffwechsel, fördert die Verdauung und weckt neue Lebenskräfte. Jeden Tag ein Löffel Meerrettich mit Honig vermischt, hilft gegen Erkältungskrankheiten - weiß der Volksmund.

Schon im Mittelalter wurde er bei einer ganzen Reihe von Krankheiten verabreicht. So wurde er z.B. gegen alle möglichen Verdauungsbeschwerden (wie Magen-Darm-Störungen oder Harnwegsinfektionen), Skorbut, Wassersucht, Amenorrhoe und bei Wechselfieber benutzt.
Um das Erbrechen zu fördern wurde er um in größeren Mengen bei Vergiftungen gegessen.

Er wirkt blutkreislaufanregend, hustenlösend und wird äußerlich als Breiumschlag bei Rheuma, Gicht, Insektenstichen, Ischias und anderen Nervenschmerzen angewandt. Sein Geruch soll Kopfschmerzen, sein Saft unter anderem Ohrschmerzen lindern.

Heutzutage wird Meerrettich verwendet, um die Abwehrkräfte zu stärken und vor Erkältungskrankheiten zu schützen. Dabei enthält der Meerrettich auch bakterienhemmende (antibiotische) und krebsvorbeugende Stoffe. Ebenso hemmend auf humanpathogene Pilze, Hefen, Spross- und Schimmelpilze.

Eine „kleine“ verkannte Pflanze also, die man in der Küche oft nur als Geschmacksgeber verwendet.