Das Fuchsschwanzgewächs gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt - schon die Inkas und Azteken nutzen das Wunderkorn „Kiwicha“ als Hauptnahrungsmittel.
Die großen Erforscher von Zentral- und Südamerika verbreiteten die Pflanze im 16. Jahrhundert und gaben ihm - in Bezugnahme zu dem griechischen Amaranthus, was soviel wie „unsterblich“ oder „nicht welkend“ bedeutet - den Namen Amarant.

In Griechenland war es der Göttin Artemis geweiht und wurde zur Dekoration von verschiedenen Götterbildnisniesen verwendet.
Die Azteken gaben die Wurzel des Amarants den Toten mit auf deren Weg in die Unterwelt.
Als Amulett getragen soll sie Schutz vor Verletzungen bieten, schlechte Laune vertreiben und bei Vollmond als „Krautarmband“ seinen Träger unsichtbar machen. Ein Kranz aus den farbintensiven Blüten soll übernatürliche Fähigkeiten verleihen und seinem Träger Ruhm und Glück verleihen.

Wie kein anders Getreide ist Amarant reich an Lysin, einer essentieller Aminosäure. Die enthaltene Linolensäure unterstützt die Leistungsfähigkeit und fördert die eigene Fitness.
Durch ihre feine Struktur sind die im Amarant enthaltenen Kohlenhydrate besonders leicht verdaulich. Und der der hohe Gehalt an den Mineralstoffen Kalzium, Magnesium und Eisen erstaunt ebenfalls.

Der feine Samen der Pflanze ist vielseitig verwendbar. Man nutzt ihn für Suppen, Aufläufe und Süßspeisen. Sie werden gekocht, geschrotet, gemahlen und zu Flocken verarbeiten.
Beim Kochen entfaltet sich typisch nussiger Geruch. Nach dem Kochen kann Amarant bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Da in den Körnern kein Klebeeiweiß ist, ist es Glutenfrei und auch für Neurodermitisleidende zu empfehlen. Dadurch eignet sich das Mehl allerdings nur begrenzt zum Backen, den es entwickelt sich kaum Backvolumen. Bekannt sind ungesäuertes Brot wie Fladen, Tortillas oder Chapatis. Für andere Backwaren ist ein Zusatz von anderen Mehlen nötig.

Gepopptes Korn mit einer Masse aus Milch und Honig gemischt gibt eine Art Konfekt.

Doch nicht nur der Samen findet Verwendung in der Küche – sondern je nach Amarantart wird auch das Blattgemüse verwendet.
In Indien, Aasien und Afrika werden die Blätter von Amaranthus tricolor und Amaranthus dubius ähnlich wie Spinat oder Mangold zubereitet. Alternativ kann das Blatt auch als Salat angerichtet werden.

In der Volksheilkunde wirkt Amarant adstringierend und kühlend.
Anwendungsbereiche sind: Blutstillung, Durchfall, Fieber, Menstruationsbeschwerden, Migräne, Hals und Rachenentzündungen oder Schlafstörungen.